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Baumeister B6: Kuratiert von Reinier de Graaf / OMA

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OMA ist eines der renommiertesten Architekturbüros der Welt. Seit den 1980er-Jahren prägt die von Rem Koolhaas gegründete Firma mit Sitz in Rotterdam und Zweigstellen in New York, Hongkong, Peking, Dubai, Doha und Brisbane die internationale Architekturszene entscheidend.

OMA ist weltweit tätig. Zu den Projekten des Büros zählen das CCTV Hauptquartier in Peking, die Fondazione Prada in Mailand und die Casa da Música in Porto. Gerade ist der von OMA entworfene Axel Springer Campus in Berlin im Bau. Allein im Baumeister wurden die Projekte von OMA insgesamt 37 Mal veröffentlicht und stellten sechs Mal das Covermotiv.

Wir freuen uns sehr darüber, dass Reinier de Graaf, langjähriger Partner bei OMA, die Juni-Ausgabe des Baumeisters kuratierte. In der von ihm kuratierten Ausgabe wird er das Verhältnis von Architektur und Kapital untersuchen, um die Auswirkungen dieser Verbindung aufzuzeigen.

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Inhaltsangabe Baumeister B06/2019: Reinier de Graaf / OMA

Vita Reinier de Graaf

Reinier de Graaf

geboren 1964 in Schiedam, Niederlande

Reinier de Graaf ist langjähriger Partner bei OMA. Dort zeichnet er unter anderem für das Timmerhuis in Rotterdam, den Hochhauskomplex De Rotterdam, das Hauptquartier von G-Star Raw in Amsterdam und die Norra-Tornen-Wohntürme in Stockholm verantwortlich. Er leitet OMAs Thinktank AMO und hat unter anderem am Strelka Institute for Media Architecture and Design, am Berlage Institut, an der University of Pennsylvania und an der Harvard Graduate School of Design gelehrt.

Derzeit hat er die Sir Arthur Marshall Visiting Professur of Urban Design an der University of Cambridge inne. Sein Buch „Four Walls and a Roof: The Complex Nature of a Simple Profession“ wurde vom Guardian und der Financial Times in die Liste der besten Bücher 2017 aufgenommen.

Porträtfoto Reinier de Graaf: Adrienne Norman

Auszug Interview Baumeister mit Reinier de Graaf

Reinier de Graaf interessiert sich für viele Dinge, unter anderem für Architektur – so könnte man den OMA-Partner wohl am besten beschreiben. Nachzulesen ist das in seinem Buch „Four Walls and a Roof: The Complex Nature of a Simple Profession“, in dem er über die Zwänge und Möglichkeiten seiner Arbeit berichtet. Konsequenterweise geht es auch in seiner kuratierten Ausgabe nicht um konkrete Gebäude, sondern um die äußeren Kräfte, die auf das Bauen einwirken. In einem Interview mit dem Baumeister erläutert er das Heftkonzept und gibt einen Einblick in die Arbeitsweise von OMA.

Baumeister: Bei unserem ersten Treffen in Rotterdam, bei dem wir über den Schwerpunkt Ihrer gastkuratierten Ausgabe sprachen, drehte sich das Gespräch auch häufig um das Thema Partizipation. Woher kommt Ihr Interesse am partizipativen Bauen?

Reinier de Graaf: Was mich interessiert, ist die Frage der Legitimität von Architektur jenseits ihrer Grenzen. Das war auch der wesentliche Antrieb für mein Buch (Anmerkung der Redaktion: “Four Walls and a Roof: The Complex Nature of a Simple Profession”). In der Architekturbranche wird seit den letzten vierzig Jahren zunehmend eine Nabelschau betrieben, was daran liegt, dass Architekten oft denken, die Daseinsberechtigung von Architektur läge ausschließlich in der Architektur selbst. Mir geht es um das genaue Gegenteil, nämlich die Architektur aus ihrer Selbstbeschränkung zu befreien. Deshalb interessiere ich mich für Partizipation, weil sie die Autonomie des Architekten auf brutale Weise aufbricht.

Baumeister: Bei der Partizipation dreht sich alles um die Bedürfnisse der Nutzer. Heutzutage scheint es immer schwieriger, diese Bedürfnisse zu definieren. Das gilt besonders im Bereich der Marktwirtschaft.

Reinier de Graaf: Im Lauf der Jahre gab es einige wichtige Veränderungen in der Architektur: In den 1960er- und 1970er-Jahren wurde nicht mehr für einen bestimmten Bauherrn geplant, sondern für den Sozialstaat. Das löste die persönliche Beziehung zwischen Architekt und Nutzer auf. Und im Bereich der Marktwirtschaft ist das Ganze noch extremer: Der Architekt baut für einen Immobilienentwickler, der die Vorlieben seiner Kunden bedient, die er zu kennen glaubt. Das tut er aber nicht. Und so ist der direkte Austausch zwischen Architekt und Nutzer über die Jahre allmählich verschwunden. Partizipation interessiert mich auch deshalb, weil sie die Möglichkeit bietet, diesen Austausch wiederherzustellen.

Baumeister: Ist das ein rein theoretischer Ansatz, oder können Sie das auch mit Ihrer täglichen Arbeit als Architekt verbinden?

Reinier de Graaf: Es ist ein Standpunkt, den ich vertrete. Ich nehme häufig eine kritische Haltung gegenüber dem Umfeld ein, in dem ich arbeite. Gleichzeitig ist dieses Umfeld aber auch sehr lehrreich. Ich praktiziere vielleicht nicht, was ich predige, aber vor allem predige ich nicht, was ich praktiziere. Viele Widersprüche, die sich in unserer Arbeit of fenbaren, sind symptomatisch für die Widersprüche unserer Zeit. Nur in einer perfekten Welt würde sich jede theoretische Haltung auch in Form gebauter Projekte manifestieren. Das wären aber utopische Bedingungen.

Das komplette Interview finden Sie in Baumeister 06/19, ab Seite 8.

Reinier de Graaf in der Baumeister-Redaktion bei der Besprechung des Heftkonzepts. (Foto: Verena Kathrein)

Reinier de Graaf im Gespräch mit den Baumeister-Redakteuren Alexander Russ und Isa Fahrenholz.  (Foto: Verena Kathrein)

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