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Baumeister B7: Kuratiert von Winy Maas | MVRDV

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Erneut ist der Baumeister-Redaktion ein echter Scoop gelungen: Mit MVRDV und seinem Mitbegründer Winy Maas verantwortet ein Büro den nächsten gastkuratierten Baumeister, das wie kaum ein zweites Experimentiergeist und visionäres Denken mit einem Sinn für großmaßstäbliches Bauen vereint. Den Durchbruch für das Rotterdamer Büro bedeutete im Jahr 2000 der holländische Pavillon auf der Weltausstellung in Hannover. Zu weiteren sehr bekannten Bauten gehören etwa das Wohnhochhaus Mirador in Madrid oder die Markthalle in Rotterdam. Letztere zierte auch bereits das Titelbild des Baumeister. Momentan visiert MVRDV stark den deutschen Markt an, geplant ist in Kürze eine Niederlassung in Berlin.

Bauen und Planen in Deutschland – das ist das Thema dieser Curated-Ausgabe. Der niederländische Architekt Winy Maas gewährt uns exklusive Einblicke in die Denk- und Arbeitsweise von MVRDV. Erfahren Sie welche Ideen MVRDV zur deutschen Stadtplanung hat, was das Büro unter “German Beauty” versteht – und welche Erfahrungen sie selbst in Deutschland gemacht haben.

Die verschiedenen Thesen aus dem Heft werden wir auch auf Instagram aufgreifen und diskutieren. Dort können Sie außerdem Live-Events zu den Themen verfolgen und sich daran beteiligen. Folgen Sie uns – MVRDV und wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen!

UNSER TIPP:

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Winy Maas im Gespräch mit Prof. Alexander Gutzmer (ehemaliger Chefredakteur des Baumeister) während der Konzeptionsphase

Vita MVRDV

Winy Maas, Jacob van Rijs und Nathalie de Vries

MVRDV mit Hauptsitz in Rotterdam und Niederlassungen in Paris und Shanghai ist eines der derzeit erfolgreichsten Architekturbüros in den Niederlanden. Rund 250 Architekten, Designer und Stadtplaner arbeiten weltweit an Bauvorhaben und städtebaulichen Projekten jeglicher Art und Größe.

Das Büro wurde im Jahr 1993 von Winy Maas, Jacob van Rijs und Nathalie de Vries gegründet. Die drei Architekten, die gemeinsam an der TU Delft studierten, gewannen 1991 mit ihrem Beitrag “Berlin Voids” den Wettbewerb “Europan 2” in Berlin. Mit innovativen und experimentellen Bauwerken, bei denen Ironie und Risikobereitschaft ineinandergreifen, wurde MVRDV in recht kurzer Zeit international bekannt.

Die Vielfalt ihrer formalen Lösungen verdeutlicht, dass es MVRDV weniger darum geht, einen bestimmten Architekturstil zu entwickeln. Vielmehr interessieren sie sich für Entwurfsmethoden, die bei der Erforschung von Programmen, Kontext und Typologie behilflich sein können, die sich auf das jeweilige Projekt auswirken.

Porträtfoto MVRDV: Jasper Zwartjes

Auszug Interview Baumeister mit Winy Maas

“Langweilig mag ich nicht.”

Eine gesamte Baumeister-Ausgabe über Deutschland, gastkuratiert von einem niederländischen Architekten – dafür braucht es durchaus Mut vom Kurator. Winy Maas und das Büro MVRDV, das er mit Nathalie de Vries und Jacob van Ries führt, dürften wohl zu den Architekturbüros gehören, bei denen eine gewisse Unerschrockenheit zur Philosophie gehört. Alexander Gutzmer sprach mit Winy Maas darüber, wie sich die inhaltliche Gestaltung dieser Baumeister-Ausgabe entwickelte – und weshalb Hans Kollhoff ihn einmal äußerst schockierte.

Alexander Gutzmer: Winy, vielen Dank für die Zusammenarbeit an der aktuellen Ausgabe. Was hat Sie an diesem Projekt interessiert?

Winy Maas: Vor allem das Medium selbst – ein Magazin. Ich liebe Zeitschriften und halte Publikationen in Papierform für einen wirklich essenziellen Bestandteil des Architekturdiskurses und der architektonischen Praxis. Printmagazine sind eine Plattform, für die man sich einsetzen sollte. Es gibt zwar mehr Onlinemagazine als je zuvor, aber es fehlt an Substanz und Tiefe. Die Gestaltung einer Zeitschrift ist für uns auch eine Ausweitung unserer Arbeit als Architekten. Manche Ideen kann man nicht einfach sofort in einen Gebäudeentwur f umwandeln. Die bringen wir dann erst mal in Zeitschriften unter, jetzt also auch in Ihrer.

Alexander Gutzmer: Lesen Sie überhaupt Zeitschriften?

Winy Maas: Pausenlos. Den Lesestoff verwende ich auch in meinen Präsentationen, weltweit, von Graben-Neudorf bis Taiwan. Zitate sind heute ein wichtiges intellektuelles Arbeitsmittel, sowohl für die Wissenschaft als auch für mich persönlich. Sie relativieren die Dinge. Wir als Architekten müssen Experten darin sein, uns ständig neue Perspektiven zu eröffnen. Ich mache viele Screenshots, wenn ich interessante Dinge lese und entdecke. Sie dienen mir als Inspiration für meine Arbeit und auch für meine Vorträge, ein ganz cooles Copy & Paste.

Alexander Gutzmer: Unsere Redaktion ist, wenn man so will, eine andere Art von Kommandozentrale. Hier bereiten wir derzeit gemeinsam mit Ihnen und Ihrem Team den gastkuratierten Baumeister vor. Das übergeordnete Thema ist Deutschland. Und warum Deutschland?

Winy Maas: Berlin ist in gewisser Weise die Geburtsstätte von MVRDV. Damals im Jahr 1991 gewannen wir den Europan- Wettbewerb mit unserem Projekt „Berlin Voids“, das im Grunde genommen ein riesiges Puzzle verschiedener Wohnungstypen ist. Deutschland ist heutzutage von großer Bedeutung für Europa. Aus niederländischer Perspektive könnte man unsere Wahrnehmung von Deutschland mit einer Art Calimero-Effekt erklären: Wir Niederländer sind wie das kleine Küken aus dem Comic, fasziniert von der potenziellen Stärke Deutschlands. Und ich würde unser Engagement auch als eine Art Post-Rudi-Carrel-Sache bezeichnen … Wir nehmen die Sache ernst und wollen zeigen, dass die niederländisch-deutsche Zusammenarbeit weit mehr ist als dieser eine Entertainer. Ich möchte mehr debattieren, eine Beziehung zu Deutschland aufbauen. Und ich würde gerne einmal mit Angela Merkel sprechen …

Alexander Gutzmer: Gibt es einen Teil Deutschlands, zu dem Sie eine besonders enge Beziehung haben?

Winy Maas: Lustigerweise lautet die Antwort hierauf womöglich Baden-Württemberg …

Alexander Gutzmer: … was von vielen als der eher langweilige Teil Deutschlands angesehen wird …

Winy Maas: Das kann sein. Aber es hat auch durchaus seine interessanten Seiten. Jedes Dorf dort hat eine eigene große Fabrikanlage, oft sind es Familienunternehmen. Zudem gibt es dort ein gutes soziales Netzwerk dank der lokalen Fußballclubs und Aktivitäten. Die wissen, wie man feiert. Die Menschen fahren eine Höchstzahl an Kilometern, um an einen Ort zu gelangen. Und die Landschaft wird vernichtet, dank der höchsten Traumhäuser-Dichte in ganz Deutschland … oder vielleicht sind die Schwaben mit ihrer Geschäftigkeit auch einfach nur ein bisschen wie die Menschen aus Brabant hier in den Niederlanden …

Das komplette Interview finden Sie in Baumeister 07/20, ab Seite 98.

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